





Solistenensemble Kaleidoskop / Anika
Nico – Desertshore
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Das Berliner Solistenensemble Kaleidoskop und die Musikerin, Sängerin und Dichterin Anika interpretieren einen Klassiker der Musikgeschichte neu: Nicos mystisches Solo-Album »Desertshore« aus dem Jahr 1970. Das von John Cale arrangierte und produzierte Werk vereint Elemente aus Gothic, Folkrock und Romantik, ist in Form eines Liederzyklus angelegt und von der Symbolik der deutschen Romantik inspiriert: Düster und beunruhigend vermittelt der Gesang ein tiefes Verständnis für die Musik, während er gleichzeitig eine seltsame Distanz zu ihr wahrt. Dieser Re-Interpretation stellt das Kaleidoskop-Ensemble im zweiten Teil des Abends ein weiteres avantgardistisches Werk aus den 70ern gegenüber: die Präludien und Fugen für 13 Streicher des großen polnischen Komponisten Witold Lutosławski, dessen Kompositionstechnik einst von den Zufallsprinzipien von John Cage inspiriert wurde. So lassen sich auch seine Präludien verschieden kombinieren, um schließlich in einer ausdrucksstarken Fuge zu münden.
Das 2006 in Berlin gegründete Solistenensemble Kaleidoskop entwickelt neue Formen des experimentellen Musiktheaters und besteht aus Solist*innen, die auch als Performer*innen und Co-Autor*innen in den kollaborativen Produktionen wirken. Annika Henderson wiederum ist als Dichterin, Künstlerin und Musikerin unter dem Namen Anika mit drei hochgelobten Platten international bekannt geworden, und ist mehrfach auf Kampnagel aufgetreten. Ihr Durchbruch gelang ihr 2010 mit der Veröffentlichung der LP »Anika« (Stones Throw / Invada), die sie mit Geoff Barrow (Portishead) und seiner Band Beak> in Bristol aufnahm. Anikas markanter, unterkühlter Sprechgesang wurde immer wieder mit Nico verglichen, gleichzeitig aber auch als herausragender Beitrag in der Geschichte experimenteller Popmusik rezipiert.