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Nordwind Festival: Songs of a Melting Iceberg – Displaced Without Moving

Seit 2011 präsentiert das Festival NORDWIND unter der künstlerischen Leitung von Ricarda Ciontos alle zwei Jahre auf Kampnagel Perlen der Performancekunst, Tanz und Musik aus den nordischen und baltischen Ländern. Die vierte Ausgabe von NORDWIND wagt nun einen geografischen Spagat: Im Fokus stehen Künstler*innen aus arktischen Regionen sowie aus afrikanischen Ländern. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich seit vielen Jahrzenten in dem Dilemma befinden, in der westlichen Kunstwelt entweder als zu assimiliert oder als zu sehr in der eigenen Tradition verhaftet bewertet zu werden. Eine neue Generation von Künstler*innen, die inzwischen in Metropolen ebenso wie in der Provinz, in Afrika, Nordnorwegen, Kanada oder England zuhause ist, kontextualisiert ihre Arbeiten erfolgreich auf dem internationalen Markt, ohne ihre Herkunft außer Acht zu lassen. Unter dem Titel »Songs of a melting iceberg – Displaced without moving« versteht sich der diesjährige Festival-Fokus als utopischer Gegenentwurf zu dem traurigen Dogma der bipolaren Trennung von Körper und Geist, Sinnlichkeit und Intelligenz, Popkultur und Folklore, Handwerk und hoher Kunst. Die eingeladenen Künstler*innen kombinieren selbstbewusst tradiertes Wissen mit der Sehnsucht nach Natur, der Erinnerung an ein Zuhause, an das Fremdsein, ohne dabei einen Mythos der Ursprünglichkeit heraufbeschwören zu wollen. NORDWIND 2017 versucht sich als dritter Raum zwischen »Global North« und »Global South«, in dem unterschiedliche Kompetenzen und Traditionen zusammentreffen und der sich mit Fragen nach der Einheit, Brüchigkeit und Vielfalt von Identitätskonstruktionen auseinandersetzt – mit Fragen nach Fremdheit, Identitäten und Heimat.


NORDWIND kooperiert mit Kampnagel, Silent Green, SAVVY Contemporary, Kunstquartier Bethanien, KW Institute for Contemporary Art, XJAZZ Festival Berlin, Theater der Nationen in Moskau.